Das Rennrad des belgischen Herstellers Superia in Zedelgem (produzierte von 1952-1975, nach anderen Informationen bis in die 1980er Jahre, Nachfolgefirma von Flandria) kaufte ich damals über Ebay für einen sehr fairen Preis, betrachtet man die gebotene Qualität und den Zustand des Rades.
Superia unterhielt in den 1960er Jahren einen eigenen Rennstall, für den auch Größen wie Eddy Merckx, Rik van Looy und Rik van Steenbergen fuhren. Trotz- dem ist der Name Superia heute kaum noch bekannt - zu Unrecht, wie ich mei- ne.
Das hier gezeigte Rennrad besitzt einen knapp 60 cm hohen Rahmen aus dem sehr hochwertigen, aber seltenen Ishiwata 022- Rohr und einer, bis auf den Steuersatz, kom- pletten Shimano Dura Ace-Ausstattung der ersten Stunde. Der hintere Umwerfer ist da- her noch mit 'Shimano Crane' beschriftet.
Die Gabel stammt von Zeus, einem spa- nischen Hersteller, der originale Sattel von Cinelli. Sattelstütze von Campagnolo und Lenker von Sakae. Die verbauten Felgen von Nisi gehörten damals zu den edlen, leichten Teilen.
Aufgrund der verbauten Komponenten kann man das Superia auf 'um 1974' datieren.
Das gesamte Rennrad besteht aus sehr hochwertigen Zutaten, ist entsprechend perfekt verarbeitet und war damals si- cher eines der Top-Modelle im Angebot von
Superia, wobei ich allerdings kei- nerlei Unterlagen oder Kataloge dieses Herstellers besitze.
Das Rad fährt sich sehr gut, auch weil es so leicht ist. Der Zustand ist mit 'an- nähernd neuwertig' korrekt beschrieben.
Weil das Superia keinen bekannten italienischen Namen trägt, auf verkaufs-fördernde Showelemente wie Verchrohmungen oder Pantographien verzichtet und nur eine schlichte, qualitätvolle Rennmaschine darstellt, ist der Marktpreis für diesen Renner beschämend niedrig, wie ich (und der Vorbesitzer) damals feststellen mussten. Ich hoffe, der derzeitige Besitzer erfreut sich an den inneren Qualitäten und dem Understatement dieses hervorragenden Rennrads. Cinelli oder Colnago fährt heutzutage ja auch wirklich fast jeder knallbunt verkleidete Rentner...